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Brasilianische Weinbauern wegen Sklavenarbeit unter Verdacht

Weinanbaugebiet Bento Gonçalves. Foto: Celso TissotCC BY-NC-ND 2.0

Mehreren Weingütern in der südbrasilianischen Weinanbauregion Bento Goncalves wird vorgeworfen, Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen für die Weinlese eingesetzt haben. Das berichten Medien am Wochenende. Die Arbeiter seien im ärmeren Nordosten des Landes mit dem Versprechen guter Bezahlung angeworben worden, dann jedoch zu Überstunden gezwungen und unter prekären Bedingungen untergebracht sowie misshandelt worden.

Am Mittwoch waren laut Berichten 192 Arbeiter auf den Weingütern entdeckt worden. Man habe ihnen neben Kost und Logis monatlich umgerechnet 730 Euro versprochen, gaben sie an, ein für brasilianische Verhältnisse guter Lohn. Allerdings wurde die Unterbringung sowie Verpflegung von ihrem Lohn abgezogen. Sie seien mit Elektroschocks zu 15 bis 17 Stunden langen Schichten an sechs Tagen die Woche gezwungen und durch bewaffnete Sicherheitsleute kontrolliert worden.

Die Weingüter gaben demnach an, nichts von der prekären Situation der Arbeiter gewusst zu haben. Es sei ein Drittunternehmen engagiert worden, um Arbeiter für die Weinlese zur Verfügung zu stellen. Dieses habe pro Arbeiter monatlich rund 1.200 Euros von den Weingütern erhalten. Den Unternehmen drohen nun Strafzahlungen, die befreiten Arbeiter erhalten Entschädigungen.

In Brasilien war die Sklaverei erst 1888 abgeschafft worden. Doch jedes Jahr werden immer noch Hunderte von Sklaven befreit. Alleine für das vergangene Jahr sind 2.575 Fälle dokumentiert. Die Regierung setzt seit 1995 mobile Einsatztrupps ein, um gegen die Sklavenarbeit vorzugehen. Seitdem wurden über 60.000 Personen aus Zwangsarbeit befreit. Für Schlagzeilen sorgte 2022 der Fall einer 84-jährigen Frau, die 72 Jahre lang als Dienstmädchen einer Familie in Rio de Janeiro arbeitete, ohne dafür Lohn zu erhalten.

Quelle: KNA

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