Boliviens Kirche ruft Parlament zur raschen Lösung der Krise auf
Die katholische Kirche in Bolivien fordert im anhaltenden Konflikt um die aufgeschobene Volkszählung das Parlament zu einer raschen Lösung auf "Die Menschen leiden, wenn ihre Behörden entscheidende Fragen, die die Verwaltung eines Landes ausmachen, verzögern und verschieben", sagte der Bischof von El Alto, Giovani Arana, laut einem Bericht der Tageszeitung "El Deber". Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Aurelio Pesoa Ribera, mahnte, man müsse im Dialog eine für alle akzeptable Lösung finden.
In Bolivien kommt es seit Wochen zu heftigen Unruhen, weil die Regierung von Präsident Luis Arce eine Volkszählung aufgeschoben hat. Besonders in der Oppositionshochburg Santa Cruz gibt es heftige Proteste. Mitte des Jahres hatte die Kirche die Regierung aufgefordert, die Entscheidung der Verschiebung der Volkszählung auf 2024 zu überdenken.
Es wäre genug Zeit gewesen, um die entsprechenden Vorbereitungen für den Zensus voranzutreiben, der ursprünglich für den November dieses Jahres geplant war, hieß es in einer Erklärung. Bolivien brauche ein aktuelles Abbild der Lage im Land. Dies sei nicht aufschiebbar.
Mitte Juli hatte eine Regierungsinstitution unter Vorsitz von Präsident Luis Arce die Aufschiebung der Volkszählung bekanntgeben und damit eine Welle des Protestes ausgelöst. Arce wirft der Opposition vor, das Land gezielt destabilisieren zu wollen. Inzwischen wurde ein neuer Termin festgelegt: Die Volkszählung soll am 23. März 2024 stattfinden. Der Opposition ist das zu spät.