Bolivien: Wahlsieger Arce will mehr Umweltschutz
Laut einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von diesem Freitag will der zukünftige bolivianische Präsident Luis Arce in erneuerbare Energien investieren, genetisch verändertes Saatgut verbieten und keine Rohstoffe mehr exportieren.
Der bolivianische Wahlsieger Luis Arce will offenbar den Umweltschutz in dem lateinamerikanischen Land stärken. "Wir wollen erneuerbare Energien fördern", sagte er in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Zudem solle der Anteil von Ethanol im Treibstoff erhöht und ein Dekret zurückgenommen werden, das genetisch verändertes Saatgut freigegeben hatte. Darüber hinaus wolle das Land seine Rohstoffe künftig nicht mehr exportieren.
Er werde regieren, betonte der Kandidat der sozialistischen MAS. Zuletzt hatte Ex-Präsident Evo Morales, dessen Partei die Wahlen gewann, aus seinem argentinischen Exil angekündigt, er wolle "früher oder später" zurückkehren. Morales sei "der unbestreitbare historische Anführer unserer Bewegung", sagte Arce. "Das bedeutet aber nicht, dass er regiert."
Bolivien wurde nach der Präsidentenwahl im Oktober 2019 von heftigen Unruhen erschüttert. Schon die Kandidatur des damaligen Präsidenten Evo Morales war nach einem verlorenen Referendum über eine dazu notwendige Verfassungsänderung hoch umstritten. Nach der Wahl vom vergangenen Wochenende gilt der Sieg Arces als sicher.