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Bolivien, Peru: Abwasser, Müll und Bergbau bedrohen Titicacasee

Der Titicacasee auf 3.800 Meter Höhe ist der größte Süßwassersee Lateinamerikas. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Der Titicacasee auf 3.800 Meter Höhe ist der größte Süßwassersee Lateinamerikas. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Über einhundert Verschmutzungsquellen verseuchen das Wasser des Titicacasees, so eine Studie der Binationalen Behörde des Wassersystems Titicaca-See (ALT). Mit 3.800 Meter über dem Meeresspiegel ist der Titicacasee der höchstgelegene, schiffbare See der Welt. Die Untersuchung, die der Öffentlichkeit zu Wochenbeginn vorgestellt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Seeverschmutzung von insgesamt 113 Einleitungsquellen verursacht wird. 32 Einleitstellen kämen aus häuslichen Abwassern und 25 aus Bergbauaktivitäten, berichtet die Nachrichtenagentur EFE.

An weiteren sechs Stellen sei die Ablagerung von Bergbauabfällen und an 50 Orten die Verklappung von festen Siedlungsabfällen festgestellt worden, so die ALT-Studie. Der Titicacasee, der wegen seiner Größe vom Mond aus zu sehen ist, sei in seinem Einzugsgebiet der "einzige Empfänger sämtlicher Schadstoffbelastungen, die durch sozioökonomische Aktivitäten verursacht werden", beschreibt der Bericht den See als riesiges Auffangbecken für Müll und Abwasser. Dabei falle 44 Prozent der Verschmutzung auf festen Abfall. Bergbau und seine Rückstände würden zu fast einem Drittel der Wasserverschmutzung beitragen. Der Rest geht auf Abwasser von Haushalten, Industrie und Gewerbe zurück.

Den Sachstandsbericht in Auftrag gegeben hatten die Außenministerien Perus und Boliviens, so eine gemeinsame Pressemitteilung. Man benötige "klare und objektive" Informationen über die Ursachen der ungebremsten Verschmutzung des Andensees, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, kündigte Juan Ocola, Präsident der binationalen Behörde an. Die voranschreitende Umweltzerstörung ist seit Jahren bekannt und führe zu einer "Reduzierung des Fischfangs", warnt ALT. Der Rückgang der Artenvielfalt in dem Gewässer von der 15-fachen Größe des Bodensees bedrohe die Lebensgrundlage von Fischergemeinden in den beiden Anrainestaaten Bolivien und Peru, die mit einem Rückgang von Fischfangquoten bis zu 90 Prozent zu kämpfen haben. Neben der Verschmutzung durch den Menschen machen Klimawandel, sinkende Wasserpegel und Überfischung dem größten Süßwassersee Südamerikas zu schaffen. (bb)

bb (EFE,RREEBolivia/Peru)

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