Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Bolivien |

Bolivien: Landesweite Proteste gegen Straffreiheit von Frauenmördern

Flagge von Bolivien

Flagge von Bolivien

In ganz Bolivien sind zu Wochenbeginn tausende Frauen auf die Straßen gegangen, um gegen die anhaltende Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie die Korruption der bolivianischen Justiz zu protestieren. Mit großen Demonstrationszügen, lauter Musik, Plakaten und Slogans zogen Opferverbände und Frauenrechtsgruppen am Montag, 31. Januar 2022 durch die Innenstädte im Regierungssitz La Paz sowie der Departamento-Hauptstädte Santa Cruz, Potosí, Oruro, Tarija und Cochabamba, berichtet die Tageszeitung "Página Siete".

"Es könnte deine Tochter sein, es könnte deine Mutter sein, keine Femizide mehr", war auf einem der Schilder zu lesen, "Richter, Staatsanwälte, derselbe Mist" auf einem anderen. Anlass der jüngsten Proteste ist der Fall des Frauenmörders und Serien-Vergewaltigers Richard Choque Flores. Der 32 Jahre alte Mann hatte mindestens 77 Frauen sexuell missbraucht, unter anderem, indem er Frauen zum Drogenhandel anstiftete, sich als Polizist ausgab und seine Opfer anschließend erpresste. 2013 war der Sexualstraftäter wegen des Mordes an einem Teenager zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Richter hatte den Mann trotz seiner Gefährlichkeit in den offenen Vollzug entlassen.

Flores sei "einer der vielen Frauenmörder und Vergewaltiger, die sich die Freiheit erkauft haben und vom Staat bevorzugt werden", empört sich die Gruppe "Mujeres de Plata" aus Potosí gegenüber dem Portal "El Potosí". Boliviens Präsident Luis Arce kündigte an, mit "voller Härte des Gesetzes" gegen frauenfeindliche Gewalt und Korruption im Justizsystem vorzugehen. Wie die Tageszeitung "La Razón" berichtet, wurde Richter Rafael Alcón, der den Frauenmörder aus dem Gefängnis entlassen hatte, wegen des Verdachts der Rechtsbeugung verhaftet. Auch ein Komplize von Flores, der trotz Gerichtsurteil auf freiem Fuß war, sitzt mittlerweile wieder hinter Gittern. Seit 2013 gelten in Bolivien neue Straftatbestände für Femizid mit einer Mindeststrafe von 30 Jahren Gefängnis. 2021 wurden 108 Frauen durch ihre Partner oder andere männliche Täter ermordet. 2022 wurde von der Linksregierung zum "Jahr der kulturellen Revolution für die Entpatriarchalisierung" erklärt. (bb) 

(ElPotosí, PáginaSiete, LaRazón)

Weitere Nachrichten zu: Soziales

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz