Bloggerin darf nicht ausreisen
Yoani Sánchez kann ihren Journalistenpreis in den USA nicht entgegennehmen.
Die angesehene Bloggerin Yoani Sánchez kann heute (14.10.) ihren Journalistenpreis in den USA nicht entgegennehmen, weil die Regierung ihre Ausreise nicht genehmigte. Die 34-jährige Kubanerin ist mit dem Maria Moors Cabot Preis ausgezeichnet worden, den die Columbia University jedes Jahr vergibt. Sie schreibt auf ihrem kritischen Blog "Generacíon Y" über das Leben in Kuba, über die Schwierigkeiten, mit denen Kubaner auf Grund von vielen Einschränkungen konfrontiert sind, und über persönliche Erfahrungen.
"Ich bin enttäuscht, dass die kubanische Regierung Yoani Sánchez nicht nach New York reisen lässt. Die Regierung sollte Sánchez´ Arbeit als ein Zeichen dafür werten, dass die jüngere Generation bereit ist, ihr Land in eine bessere Zukunft zu führen. Eine, in der die Pressefreiheit, die den Kubanern zusteht, herrscht", sagte Nicholas Lemann, Dekan der Journalistenschule an der Columbia University.
Sánchez hat bereits andere internationale Auszeichnungen für ihren Blog erhalten, letztes Jahr unter anderem aus Deutschland. Auch für diese Preisverleihung war ihr die Ausreise verboten worden. Trotz massiver Einschränkungen der Internetnutzung für Kubaner, hatte sie es aber geschafft eine Videobotschaft zu senden.
Ihr Blog, den sie im April 2007 begann, verzeichnet monatlich ungefähr 14 Millionen Zugriffe. Auch über die Internetseite Twitter verschickt die Bloggerin Kurznachrichten. Am 6. Oktober schrieb sie: "Ich bin eine virtuelle Pilgerin; eine die ihre Reise über Kilobytes und html-Kodierung antritt."
Text: jam