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Bischofskonferenz fordert Ende der Korruption

Erzbischof Sergio da Rocha ruft dazu auf, politisch aktiv zu werden. Foto: Adveniat/Escher
Erzbischof Sergio da Rocha ruft dazu auf, politisch aktiv zu werden. Foto: Adveniat/Escher

Nicht nur zu den Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftsreform, auch zum Thema Korruption hat der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), Kardinal Sergio da Rocha, am Sonntag, 2. Juli 2017, klare Worte gegenüber Vertretern der Presse gesprochen: "Wir müssen daran erinnern, dass Korruption tötet, denn es werden dem Volk Ressourcen vorenthalten, die im Bereich des Gesundheits- und Bildungswesen, bei der Ernährung und auf dem Arbeitsmarkt fehlen." Das Volk dürfe nicht wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen, forderte er.

In dieser Woche stimmt der brasilianische Senat über eine Reform des Arbeitsrechts ab, während die Bürger auf die Aufklärung des Korruptionsskandals um den derzeitigen Präsidenten Michel Temer beharren. Sollte der Kongress einem Prozess gegen Temer zustimmen, wird er von seinem Amt suspendiert. Rocha stellte klar, dass die Kirche Vorwürfe gegen einzelne Politiker nicht kommentieren werde. Stattdessen wolle man die Bevölkerung ermuntern, selber politisch aktiv zu werden. Man folge damit Papst Franziskus, der die Laien zu mehr politischem Engagement aufrufe, sagte Rocha. Dazu gehöre der offene Protest.

Staatskrise überwinden

"Die politische Krise spitzt sich seit der Anklage gegen den Präsidenten zu", äußerte sich der Kardinal besorgt, "und wir dürfen nicht akzeptieren, dass die Regierung alles eifrig ignoriert, um weiterhin über Projekte abzustimmen und dies mit dem Fortschritt des Landes rechtfertigt." Rocha forderte, die Staatskrise in Brasilien nach verfassungskonformen Regeln zu überwinden.

In den vergangenen Monaten hatte die Kirche zur Teilnahme an Protestmärschen gegen die Regierung und deren Reformen aufgerufen. Seit drei Jahren erlebt Brasilien eine schwere Wirtschaftskrise. Derzeit sind rund 14 Millionen Menschen arbeitslos. Zudem wird gegen hunderte von Politikern und Managern wegen Korruption ermittelt. Die politische Opposition hatte deswegen vorgezogene Neuwahlen gefordert. Diese sind in der Verfassung jedoch nicht vorgesehen. Die nächsten Wahlen sind für Ende 2018 angesetzt. (pr)

Quellen: KNA, Agenzia Fides

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