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Kolumbien |

Bischof von Tibú: Catatumbo “verdient Aussöhnung und Frieden”

Bischof Omar Albertó Sánchez Cubillos besucht Ernesto Tapias auf seinem Hof im Dorf Pacelli. (Foto: Adveniat/Escher)
Bischof Omar Albertó Sánchez Cubillos besucht Ernesto Tapias auf seinem Hof im Dorf Pacelli. (Foto: Adveniat/Escher)

"Der Lärm des Krieges ist lauter als der Lärm eines Volkes", beklagt Bischof Omar Sánchez Cubillos, Bischof von Tibú (Nordkolumbien) in einer Videobotschaft. Der Prälat kommentiert in seiner Botschaft eine Erklärung der Diözese und erinnert an die Situation in weiten Teilen der Amazonasregion Catatumbo an der Grenze zu Venezuela, deren Bevölkerung Hauptopfer territorialer Auseinandersetzungen zwischen der ELN und der EPL und deren jeweiligen Dissidentengruppen ist.

Nach der Unterzeichung eines Friedensabkommens mit den Guerillakämpfern der FARC und ihrer Demobilisierung wurde die Region Catatumbo zu einer Art Niemandsland, wo sich nun ELN und EPL im Kampf um die Kontrolle der Region de facto im Krieg miteinander befinden. Am vergangenen Montag wurde von den lokalen Medien ein Video veröffentlicht, in dem sechs junge ELN-Mitglieder zu sehen sind, die von Dissidenten der EPL entführt worden sein sollen, während die EPL am Tag zuvor gegenüber der Öffentlichkeit die eigene Bereitschaft zum Dialog mitgeteilt hatte.

EPL-Mobilisierung führt zu Vertreibung

Der Bischof beklagt unterdessen, dass die bewaffnete Mobilisierung der EPL zur Vertreibung von Zivilisten führt, die Opfer von Gewalt und Terror der Guerilla werden. "Wir glauben, dass diejenigen, die das Gebiet mit Waffen beherrschen, bestimmen, wer hineinkommt und wer herauskommt, wer arbeiten kann, wer lebt und wer stirbt", so der Bischof wörtlich. Der Krieg habe eine Grenze, warnt Bischof Sánchez, der die Rebellengruppen zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts ermahnt. Gleichsam warnt er vor einer Wirtschaftskrise, die unausweichlich sei, wenn nichts getan werde. Es seien bereits soziale Prozesse zunichte gemacht worden, mit denen eine Entwicklung des Gebiets gerade erst begonnen habe.

Vom Staat wünscht sich der Bischof dringend eine größere Präsenz, damit die drohende Vertreibung von Zivilisten eingedämmt werden kann. "Als Staat - und als Kirche, soweit es in unserem Zuständigkeitsbereich liegt - müssen wir Gemeinden helfen, klare und effiziente Schutzmechanismen aufzubauen. Wir machen das als Diözese bereits in Schulen und in einigen Dörfern". In diesem Zusammenhang betont er, dass Priester ihre Gemeinden auch künftig begleiten werden und bittet das kolumbianische Volk um das Gebet. Die Bewohner der Diözese ermutigt er abschließend, aus der Krise zu lernen, "denn Catatumbo verdient Versöhnung und Frieden". (SM)

Quelle: Fides

Mehr über Bischof Sánchez Cubillos

Wenn Sie mehr über Bischof Omar Sánchez Cubillos und seine Arbeit in Kolumbien erfahren möchten, legen wir Ihnen die Ausgabe 04/2015 von Blickpunkt Lateinamerika ans Herz - kostenlos und frei abrufbar. Der Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat wurde von unserem Team bei seiner Arbeit quer durch den Urwald begleitet.

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