Bibliothek spezialisiert sich auf Bücher in Blindenschrift
Die Stadt Marília im brasilianischen Bundesstaat São Paulo will mit einem Gesetz dafür sorgen, dass mehr Geld in die Anschaffung von Büchern für Blinde fließt. Auch Hörbücher sollen den Zugang zu Literatur erleichtern. Die Stadtbibliothek von Marília verfügt derzeit bereits über 2.000 Bücher in Blindenschrift, der sogenannten Braille-Schrift. Diese wurde im 19. Jahrhundert von dem Franzosen Louis Braille für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung entwickelt. Anstelle von Buchstaben werden hierbei Punkte in einer bestimmten Anordnung in Papier gestanzt, die sich ertasten lassen.
Ziel: 3 Prozent des Anschaffungsbudgets
Die Stadtbibliothek von Marília führt außerdem 200 Hörbücher. Das Projekt, das dem Stadtparlament vorliegt, schreibt 3 Prozent des Anschaffungsbudgets für Bücher in Braille-Schrift und Hörbücher fest. Bei einer Bevölkerung von gut 200.000 leben in Marília rund 600 Blinde und 28.000 Menschen mit geringem Sehvermögen. Die große Mehrheit von ihnen hat derzeit keinen Zugang zu Büchern in Braille-Schrift oder Hörbüchern. In Brasilien gibt es aktuell keine Verlage, die Bücher in Braille-Schrift verkaufen. Interessenten müssen sich daher für eine Bestellung an den Verband für Menschen mit Sehbehinderung wenden. (bs)