Bereits vierter Journalist seit Jahresbeginn in Mexiko getötet
Im Bundesstaat Michoacán, im Westen von Mexiko, wurde der vierte Reporter in nur vier Wochen ermordet. Robert Toledo bereitete sich auf ein Interview vor, als er von drei Männern angeschossen wurde. Im Krankenhaus erlag er seinen Wunden. Toledo arbeitete ein Online-Nachrichtenportal und drehte vor allem Videos. Sein Schwerpunkt: politische Korruption. Sein Chef, Armando Linares, gab an, dass die Redaktion Drohungen bekommen hatte wegen der Berichterstattung über Korruption in der Regierung. Linares erhält nun Schutz von der Nationalgarde.
Vor Toledo waren in diesem Jahr bereits zwei andere Journalisten und eine Reporterin getötet worden. Mexiko war im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen das dritte Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalistinnen und Journalisten. In keinem anderen Land, das sich nicht im Krieg befindet, werden so viele Reporter ermordet. Regierungsangaben zufolge wurden seit Dezember 2018 über 50 Journalisten in Mexiko getötet. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) gibt an, dass 95 Prozent dieser Morde unaufgeklärt blieben.