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Venezuela |

Benzinpreis um 1.300 Prozent erhöht

Tankstelle in Venezuela. Foto: picture-alliance/dpa/D.Blanco
Tankstelle in Venezuela. Foto: picture-alliance/dpa/D.Blanco

"Wir haben das billigste Benzin der Welt. In den USA kostet ein Liter mindestens 0,78 Dollar... und in Venezuela nur 0,01 Dollar-Cent", verteidigte der sozialistische Präsident Nicolás Maduro in einer Fernsehansprache die Anhebung.

Der Liter Benzin der Premium-Marke Super 95 werde künftig sechs Bolivar (0,85 Euro) kosten, teilte Maduro mit. Bisher waren es 0,97 Bolivars. Der Preis für Super 91 steigt von 0,07 auf einen Bolivar - eine Steigerungsrate von 1329 Prozent. Aber immer noch wird das Tanken eines kleinen Autos in Venezuela billiger sein als eine Flasche Limonade.

"Produktionskosten gedeckt"

Venezuela subventioniert Benzin bisher mit umgerechnet rund zehn Milliarden Dollar im Jahr. Durch die Preiserhöhungen würden nun die Produktionskosten gedeckt und die Finanzen des staatlichen Ölkonzerns PDVSA gestärkt, sagte Maduro. Mit den Einnahmen des Ölriesen werden die Sozialprogramme der sozialistischen Regierung für untere Schichten finanziert. Bei einem Ölpreis von unter 30 Dollar je Barrel ist das kaum noch möglich.

Schwere Rezession

2015 ist die venezolanische Wirtschaft um fünf Prozent geschrumpft. Wegen des fallenden Ölpreises sind laut Maduro die Staatseinnahmen um 70 Prozent eingebrochen. Venezuela verfügt über die größten Ölreserven der Welt und erwirtschaftet 96 Prozent seiner Devisen mit dem Verkauf von Erdöl.

Mit den Devisen bezahlt das Land den Import wichtiger Rohstoffe und Güter. Fehlen sie, führt dies zu Engpässen in Unternehmen und Supermärkten. Viele Güter des täglichen Bedarfs sind knapp; die Inflation ist hoch. Es gibt bereits Spekulationen über einen möglichen Staatsbankrott des Mitglieds des OPEC-Ölkartells.

Bolivar abgewertet

Als weiteren Schritt zu Bekämpfung der Wirtschaftskrise kündigte Maduro die Abwertung der Landeswährung Bolivar um 37 Prozent an. Betrug der Wechselkurs bisher 6,3 Bolivar für einen Dollar, sind es jetzt zehn Bolivar. Auf dem Schwarzmarkt gibt es für einen Dollar allerdings 800 bis 1000 Bolivar.

Die Opposition, die im Dezember bei der Parlamentswahl eine Mehrheit in der Nationalversammlung erringen konnte, wirft dem Staatschef Misswirtschaft vor und strebt ein Referendum zu seiner Abwahl an.

Quelle: Deutsche Welle, wl/SC (rtr, dpa, afp)

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