Belize verbietet Ölbohrungen im Meer

Zu dem mittelamerikanischen Staat zählt das größte Riff der nördlichen Hemisphäre.
Weltweit ist nur das australische Great Barrier Reef größer. Um diesen Naturschatz zu bewahren, wurden nun per Gesetz Öl-Bohrungen im Meer verboten. Erstmals hat ein Entwicklungsland eine solche Maßnahme zum Schutz der Ozeane und ihrer Fauna und Flora ergriffen. Erdöl- und Erdgasvorkommen dürfen erst gar nicht erkundet werden. Umweltorganisationen wie Oceana und WWF äußern sich hoch erfreut.
Tourismus und Naturschutz unter einen Hut bringen
Als Weltnaturerbe zieht Belizes Barrier-Riff auch Touristen an - für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Die Einnahmen aus dem Tourismus werden pro Jahr auf etwa 200 Millionen Dollar beziffert. Zudem leben viele der rund 400.000 Einwohner von dem, was ihnen das Meer schenkt, vor allem als Fischer.
Die für den WWF tätige Wissenschaftlerin Nadia Bood spricht von einer abgewendeten Bedrohung durch Aktivitäten von Ölunternehmen. Belizes Regierung habe auf die warnenden Stimmen gehört. Belize komme nun eine weltweite Führungsrolle beim Schutz der Meere durch die Einstellung aller Ölbohrungen zu.
Wilde Küsten-Bebauung schadet auch dem Meer
Die Ökosysteme des Riffs wurden bereits durch die Bebauung der Küste beschädigt. Das Riff-System ist Heimat von 1.400 Arten. Unter diesen befinden sich sechs bedrohte Hai-Arten. Es handelt sich um ein Korallen-Paradies. Zudem ziehen Wassertiere ihre Jungen in den schützenden Mangrovenwäldern auf, die sich an Belizes Küste entlangziehen. (bs)