Armee soll für Meeresschutz eingesetzt werden
Kolumbiens Regierung will mit mehr Armeepräsenz den ökologischen Schutz der Meere und ihrer Artenvielfalt sicherstellen. In einer Erklärung im Gorgona-Nationalpark, einer Insel im Süden des kolumbianischen Pazifiks kündigte Präsident Iván Duque am Sonntag, den 23. Januar 2022 an, die "historischen Atolle und Korallenriffe unseres Landes zu schützen". Die bestehende Militärstrategie "Operation Artemis" zur Bekämpfung von Entwaldung werde damit auf die Ozeane ausgeweitet, zitiert die Nachrichtenagentur EFE Duque.
Die Marine des Landes, das sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer grenzt, werde sich dafür der Artemisa-Kampagne der Landstreitkräfte anschließen, informiert das kolumbianische Präsidialamt in einer Pressemitteilung. Im Vordergrund des Einsatzes der Seestreitkräfte stehe der Schutz angegriffener Korallenriffe, die Bekämpfung illegaler Schleppnetzfischerei und unkontrolliertem Fischfang, allesamt Bedrohungen für die hohe Biodiversität an und vor Kolumbiens 3.047 Kilometer langen Küsten.
Die Nichtregierungsorganisation "Ideaspaz" warnt vor den Risiken einer "grünen Militarisierung". In einer 2020 veröffentlichten Studie heißt es, der Repressionsdruck auf Gruppen wie Bauern und andere vulnerable Gruppen werde so weiter zunehmen. Die Artemisa-Kampagne wurde im April 2019 zum Schutz heimischer Nationalparks gestartet. Die Armee bekämpft Entwaldung und illegalen Bergbau und verfolgt die Täter von Umweltverbrechen. In Südamerika belegt Kolumbien Platz 2 der Länder mit der größten Biodiversität. Rund zehn Prozent aller Arten finden sich auf kolumbianischem Staatsgebiet. Wegen der Vielfalt von Arten, Gattungen und Familien und verschiedenen Ökosystemen zählt Kolumbien zu den Ländern mit der höchsten Biodiversität weltweit. (bb)