Argentinien will bei grünem Wasserstoff weltweit führend werden
Die argentinische Regierung hat die Schaffung einer freien Wirtschaftszone in der Provinz Rio Negro vereinbart. Partner ist das australische Bergbauunternehmen Fortescue, das hier zukünftig grünen Wasserstoff produzieren will.

Die Region Patagonien in Argentinien ist reich an Seen und Flüssen. Foto (Symbolbild): Flickr, CCO1.0
Nahe der patagonischen Stadt Sierra Grande soll eine freie Wirtschaftszone entstehen, wo zukünftig grüner Wasserstoff produziert wird. Es handelt sich um ein Pionierprojekt, das erste für grünen Wasserstoff in Argentinien. Präsident Alberto Fernández und Arabela Carreras, die Gouverneurin der Provinz Rio Negro, unterzeichneten am Montag, 6. Dezember 2021 ein Abkommen für die Schaffung der Freizone, rund 1.160 Kilometer entfernt von Buenos Aires. Auf dem Gebiet stand früher die größte Eisenmine Südamerikas, die im Jahr 2017 geschlossen wurde.
Argentinien Vorreiter bei alternativen Energien
Nach Angaben der argentinischen Regierung werden in das Projekt 8,4 Milliarden Dollar investiert. Für das Jahr 2030 ist die Produktion von jährlich rund 2,2 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff vorgesehen. Es sollen 15.500 Arbeitsplätze direkt entstehen, sowie 40.000 weitere indirekt. Präsident Fernández sieht Argentinien bei alternativen Energien in einer Vorreiterrolle. Die Freizone soll die Wettbewerbsfähigkeit der Region erhöhen. Gouverneurin Carreras zufolge, wird an der Atlantik-Küste ein Industriepark entstehen. Argentinien soll perspektivisch zu einem der weltweit führenden Produzenten von grünem Wasserstoff werden.
Die Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer spricht von einem riesigen Wasserstoffpotenzial Argentiniens. Das Land besitze im weltweiten Vergleich ausgezeichnete Ausgangsbedingungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und somit CO2-neutral ist. Vor allem in Patagonien seien große Süßwasserressourcen verfügbar. Der grüne Wasserstoff lasse sich sowohl in Argentinien nutzen als auch exportieren. Das Land könne für Deutschland und die EU bei grünem Wasserstoff zu einem der wichtigsten Handelspartner werden.