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Honduras |

Anwalt der Widerstandsbewegung ermordet

Die Welle der Gewalt in Honduras hält weiter an. Am Nachmittag des 20. Juli wurde der Anwalt Marco Tulio Amaya ermordet, als er sich gemeinsam mit fünf seiner Klienten im Auto auf dem Weg in die Hauptstadt Tegucigalpa befand. Etwa zwanzig Männer hätten aus vier Fahrzeugen heraus mit Maschinengewehren das Feuer auf das Fahrzeug des Anwalts eröffnet. Dabei kamen er selbst sowie zwei seiner Klienten ums Leben, heißt es in honduranischen Presseberichten.

Marco Tulio Amaya war Koordinator der Vereinigung der Anwälte gegen den Staatsstreich, die Teil der Nationalen Front des Volkswiderstandes gegen den Putsch (FNRP) in Honduras ist. Amaya arbeitete neben seiner normalen Anwaltstätigkeit ehrenamtlich als Strafverteidiger für die Organisation und hatte in dieser Eigenschaft die Verteidigung von 56 Bauern des Nationalen Landwirtschaftsinstituts INA übernommen. Die Bauern hatten das Institut nach dem Putsch drei Monate lang besetzt, wie das honduranische Menschenrechtskomitee CODEH berichtet.

In einer im Internet veröffentlichten Erklärung verurteilt das Komitee der Inhaftierten, politisch Verfolgten und Exilierten (CPPEPH) den Mord vom 20. Juli und weist darauf hin, dass seit dem Putsch in Honduras vom 28. Juni 2009, bei dem der legitime Präsident Manuel Zelaya von Militärs gestürzt und außer Landes gebracht worden war, 120 Mitglieder der Widerstandsbewegung FNRP ermordet worden sind. Das CPPEPH unterstreicht, dass 27 der Morde in die Regierungszeit des neu gewählten Präsidenten Porfirio Lobo fallen, der sich ein demokratisches Antlitz geben wolle. Der neuerliche Gewaltakt „zeigt jedoch erneut das wahre Wesen dieses Militärregimes, das sich einen demokratischen Anschein gibt“, heißt es in der Erklärung.

Angesichts der Situation forderten etwa 30 US-amerikanische Organisationen aus dem sozialen und Menschenrechtsbereich in einem Brief die Außenministerin der USA, Hillary Clinton, dazu auf, dass die USA ihre Unterstützung für Honduras an die unverzügliche Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen und an die Einhaltung der Menschenrechte binden sollten. Zu den unterzeichnenden Organisationen gehören unter anderem der Nationalrat der Christuskirchen der USA, das Zentrum für Justiz und Internationales Recht (CEJIL) und das Zentrum für Internationale Politik. (bh)


Quelle: Adital
Weitere Information
Erklärung der CPPEPH (auf Spanisch)

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