Agrobusiness streikt gegen Linksregierung
Argentiniens größte Landwirtschaftsverbände haben einen landesweiten Streik gegen die Steuerpolitik der neuen Linksregierung von Präsident Alberto Fernández angekündigt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag, 5. März 2020 berichtet, richte sich der Protest gegen eine geplante Anhebung der Soja-Exportsteuern.
"Wir werden den Verkauf von Getreide unterbrechen, vor allem von Soja", erklärte Carlos Iannizzotto, Präsident von "Coninagro", eine der vier großen Agrarverbände, die Maßnahmen. Laut eines Sprechers der "Ländlichen Vereinigungen Argentinien" (CRA), die in dem südamerikanischen Land für den Verkauf von Landwirtschaftsprodukten zuständig ist, werde man ab Streikbeginn in der kommenden Woche den Handel komplett einstellen.
Im Regierungspalast von Buenos Aires wurde die Streikankündigung als "politische Maßnahme" verurteilt, so die Tageszeitung "Página12". Auch sei man überrascht worden. Man habe seit Amtsantritt im Kontakt mit den Landwirtschaftsverbänden gestanden und verhandelt, bezieht sich das Blatt auf einen hochrangigen Regierungsfunktionär. Dabei habe man dem Agrobusiness ein "großzügiges Angebot" bei Exportsteuererhöhungen angeboten und von 25 möglichen Agrarerzeugnissen nur für Soja eine Anhebung geplant. Das traditionell konservativ-wirtschaftsliberale Agrobusiness in Argentinien hatte bei den Wahlen mehrheitlich Amtsvorgänger Mauricio Macri unterstützt. (bb)