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Adveniat warnt vor diktatorischen Tendenzen in Brasilien

Der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz, Walmor Oliveira de Azevedo, bekannte sich angesichts der offenen Drohungen von Präsident Bolsonaro gegen Richter des Obersten Gerichtshofs klar zur Gewaltenteilung. Diese unterbinde Totalitarismus. 

Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Foto: Adveniat/Achim Pohl

"Nie wieder" müsse "die Antwort sein, wenn von Präsident Jair Bolsonaro und seinen Anhängern offen mit einem Militärputsch kokettiert oder gar gedroht wird", warnte der neue Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Pater Martin Maier am Donnerstag, 8. September 2021 in Essen. An Brasiliens Unabhängigkeitstag (7. September) hatten mehrere hunderttausend Anhänger des Präsidenten und seiner antidemokratischen Reden auf Plakaten dem Obersten Gerichtshof und dem Kongress gedroht und eine Militärintervention gefordert.

Kardinal Arns (1921-2016), der am 14. September 100 Jahre alt geworden wäre, müsse "in der aktuell aufgeheizten Lage Maßstab und Richtschnur kirchlichen Handelns und Redens" sein, fordert Maier. Der frühere Erzbischof von Sao Paulo hatte die Verbrechen der Militärdiktatur (1964-1985) angeprangert und sich immer für ein demokratisches Brasilien eingesetzt. Seine Bischofskirche sei "Symbol und Ort des Widerstands und der Verteidigung der Menschenrechte" gewesen, so der Adveniat-Chef. Arns' Projekt "Brasil: Nunca Mais" (Nie wieder) gehörte zu den wenigen Beiträgen zur Aufarbeitung der Diktatur im Land.

Bischof ruft zu Frieden auf

Der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz, Walmor Oliveira de Azevedo, bekannte sich in einer Stellungnahme klar zur Gewaltenteilung: "Lassen Sie sich nicht von denen in die Irre führen, die die Legislative und die Judikative angreifen. Die Existenz der drei Gewalten unterbindet Totalitarismus." Die Menschen rief der Erzbischof von Belo Horizonte in der "von Wut und Intoleranz vergifteten" Lage zu Frieden auf. "Wer sich Christin oder Christ nennt, muss ein Vertreter des Friedens sein." Frieden lasse sich nicht mit Waffen aufbauen. Bolsonaro hat immer wieder mehr Bewaffnung der Bürger gefordert und die gesetzlichen Regelungen dazu gelockert.

Um Frieden zu schaffen, müsse die prekäre Lage der Bevölkerung verbessert werden, so Oliveira de Azevedo. Christen könnten angesichts von Arbeitslosigkeit und hoher Inflation, angesichts einer sich verstärkenden pandemischen Lage und sozialer Ausgrenzung nicht gleichgültig bleiben. Hunger sei "für 20 Millionen Brasilianer Realität", erklärte der Erzbischof. Die Corona-Pandemie und die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bolsonaro-Regierung hätten Brasilien auf die Weltkarte des Hungers zurückkehren lassen.

Quelle: kna

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