Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Guatemala, Honduras |

Adveniat kritisiert hartes Vorgehen gegen Migranten in Guatemala

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat verurteilt das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Migranten an der honduranisch-guatemaltekischen Grenze und fordert eine neue Lateinamerika-Politik von den USA. Hilfen für die Migranten seien notwendig.

Die Border Patrol, die Grenzpolizei der USA, durch den Grenzzaun aus Mexiko fotografiert.

Die Border Patrol, die Grenzpolizei der USA, durch den Grenzzaun aus Mexiko fotografiert. Foto (Symbolbild): Adveniat/Ole Schmidt

Mit Empörung hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat auf das gewalttätige Vorgehen von Sicherheitskräften gegen einen Flüchtlingstreck in Guatemala reagiert. Die in Honduras gestarteten Menschen hätten ein "Recht auf Migration", das die Nachbarländer und die USA respektieren sollten, forderte die Mittelamerika-Referentin von Adveniat, Inés Klissenbauer, am Montag in Essen. "Mit Gewalt wird man die verzweifelten Menschen nicht stoppen können. Stattdessen sind ein Politikwechsel in Honduras und den USA sowie internationale Hilfe notwendig."

Flucht vor Armut und Kriminalität

Die Honduraner würden vor einer immer schlimmer werdenden Alltagskriminalität und den Auswirkungen zweier verheerender Wirbelstürme im Herbst 2020 fliehen. "Die Infrastruktur des Landes wurde weitgehend zerstört und damit auch Arbeitsplätze und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft im eigenen Land. Dazu sorgt die Corona-Krise auch in Honduras für einen Einbruch der lokalen Wirtschaft", so die Referentin des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks.

Adveniat-Chef Michael Heinz erklärte mit Blick auf den bevorstehenden Regierungswechsel in den USA, es sei wichtig, dass von der neuen US-Regierung ein Signal gegen Populismus, nationalen Egoismus, Abschottung und Rassismus ausgehe. Neue Mauern könnten nicht die Lösung sein. Stattdessen müssten die Fluchtursachen effektiver bekämpft werden. "Es ist eine neue Anti-Drogen-Politik notwendig. Zudem muss der illegale und legale Waffenhandel aus den USA nach Lateinamerika viel stärker reguliert, besser noch komplett unterbunden werden", fordert Pater Heinz. Waffen aus amerikanischer Produktion verursachten Leid und Gewalt in Lateinamerika.

Behörden fordern negativen Corona-Test

Laut örtlichen Medienberichten hatten die Migranten am Sonntag versucht, die von Polizeibeamten gebildete Sperre zu durchbrechen, um weiter in Richtung Mexiko und USA zu gelangen. Dabei habe es auf beiden Seiten Verletzte gegeben. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

Das guatemaltekische Institut für Migration rief die Flüchtlinge aus Honduras dazu auf, auf legale und geordnete Weise nach Guatemala einzureisen und angesichts der Corona-Krise die Hygienestandards einzuhalten. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei 21 Migranten eine Covid-19-Infektion festgestellt worden sei. Auch Mexiko forderte die Migranten zu legalen Methoden der Weiterreise und zur Vorlage eines gültigen negativen PCR-Test auf. Von den Flüchtenden sind nach Angaben aus Guatemala rund 1.000 Menschen wieder nach Honduras zurückgekehrt.

Hurrikans haben Hunderttausende obdachlos gemacht

Honduras ist eines der am härtesten von den Wirbelstürmen Iota und Eta betroffenen mittelamerikanischen Ländern. Der durch die Hurrikans im Herbst entstandene Gesamtschaden wird auf etwa 1,6 Milliarden Euro beziffert. In Honduras wurden alleine 45 Brücken zerstört und weitere 55 beschädigt, Hunderttausende Menschen wurden in der Region vorübergehend oder sind immer noch obdachlos. Hinzu kommt eine weit verbreitete Alltagskriminalität und Arbeitslosigkeit.

Zur Adveniat-Pressemitteilung: Neue Politik statt neue Mauern, 18.01.2021

Quelle: KNA

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