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Adveniat: Indigene beim Regenwaldschutz unterstützen

Verbündete einer Klima-Außenpolitik seien die indigenen Völker. Deutschland müsse sich beim Kampf um den Erhalt des Amazonasregenwaldes an ihre Seite stellen, fordert das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. 

Antonio Enésio Tenharin auf der Straße Transamazonica, die mitten durch das Tenharin-Schutzgebiet geschlagen wurde. Hilfe bekommen die Tenharin  von der katholischen Fachstelle für Indigenenfragen Cimi, die sich für die Rechte der Tenharin einsetzt. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Antonio Enésio Tenharin auf der Straße Transamazonica, die mitten durch das Tenharin-Schutzgebiet geschlagen wurde. Hilfe bekommen die Tenharin  von der katholischen Fachstelle für Indigenenfragen Cimi, die sich für die Rechte der Tenharin einsetzt. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat anlässlich des Welttags der indigenen Völker am 9. August mehr Unterstützung für die Indigenen beim Schutz des Regenwaldes gefordert. Um die Zerstörung des Amazonaswaldes zu verhindern, müsse die internationale Gemeinschaft die Forderungen der indigenen Völker nach einer konsequenten Ausweitung ihrer Territorien übernehmen "und die Länder Lateinamerikas und des globalen Südens dabei systematisch finanziell unterstützen", sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Martin Maier am Dienstag, 2. August in Essen. Dafür würden Anfangsinvestitionen von bis zu 1,6 Milliarden Dollar benötigt, die jährlich auf 1,7 bis 2,8 Milliarden Dollar erweitert werden müssten.

Adveniat verwies auf eine Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Miami und Rio de Janeiro. Demnach könne die unumkehrbare Umwandlung des Regenwaldes in eine Steppenlandschaft nur dann verhindert werden, wenn 80 Prozent der Fläche des Amazonas-Waldes unter Schutz gestellt würden. In Brasilien wären das mit rund 3,5 Millionen Quadratkilometer etwa 1,3 Millionen Quadratkilometer mehr als bislang.

Ausbeutung bedroht Mensch, Natur und Klima

Das Hilfswerk wies jedoch auf die juristischen Auseinandersetzungen in Brasilien um das Gebiet hin. So seien bis heute mehr als zwei Drittel der indigenen Gebiete nicht gekennzeichnet, obwohl dies laut der Verfassung bereits 1993 hätte erfolgt sein sollen. Aktuell befasse sich das oberste Gericht Brasiliens mit dem Vorgang. "Für die indigenen Völker ist dieser Prozess nicht nur eine nervenaufreibende Tortur. Der Schwebezustand erleichtert es der Agrar- und Rohstoffindustrie, in die indigenen Gebiete vorzudringen", so Maier.

Daraus folge eine systematische Vertreibung der indigenen Population bis hin zur Ermordung von Indigenen und Menschenrechtlern. "Wir dürfen die Indigenen bei ihrem Kampf um das Amazonasgebiet nicht allein lassen", betonte Maier. Die Präsidentschaftswahlen in Brasilien im Oktober seien ein guter Anlass für eine Ausweitung der Zusammenarbeit. Doch selbst ein Regierungswechsel werde "allein kein Ende der Verbrechen an der Natur und den indigenen Völkern am Amazonas bringen", warnte der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. Bislang hätten alle Regierungen im Bündnis mit den Interessen der multinationalen Unternehmen das Amazonasgebiet ausgebeutet.

Quelle: kna

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