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Adveniat fordert Solidarität wegen Fluchtwelle aus Venezuela

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zeigt sich besorgt wegen zunehmender fremdenfeindlicher Angriffe auf Migranten. Der Kontinent erlebe die "größte Fluchtwelle des laufenden Jahrhunderts", vor allem aus Venezuela.

Bis zur coronabedingten Schließung der Grenzen gelangten täglich tausende Migranten, Flüchtlinge und Grenzgänger aus Venezuela über die Brücke "Puente Internacional Simon Bolivar" nach Kolumbien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Bis zur coronabedingten Schließung der Grenzen gelangten täglich tausende Migranten, Flüchtlinge und Grenzgänger aus Venezuela über die Brücke "Puente Internacional Simon Bolivar" nach Kolumbien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zeigt sich alarmiert angesichts der Lage von Migrantinnen und Migranten aus Venezuela. Inmitten der Corona-Pandemie erlebe die Region "die größte Fluchtwelle des laufenden Jahrhunderts", sagte Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz am Donnerstag in Essen. Das Leben der Flüchtenden seien durch geschlossene Grenzen und ausländerfeindliche Übergriffe gefährdet.

Kolumbien hatte venezolanischen Flüchtlingen zuletzt einen zehnjährigen Schutzstatus eingeräumt. Die Kolumbien-Expertin der Hilfsorganisation, Monika Lauer Perez, begrüßte diese Entscheidung als "Zeichen der Hoffnung für all die Menschen, die ihr Land verlassen mussten, um ein neues, ein menschenwürdiges Leben aufzubauen". Zugleich seien Städte wie Cucuta auf die enorme Zahl an Migranten nicht vorbereitet, berichtete der dort lebende Priester Jose Elver Rojas Herrera. Rund um die Stadt entstünden neue Elendsviertel, und bisweilen komme es zu Gewaltausbrüchen.

Adveniat: Lateinamerika nicht allein lassen

Die Lage sei auf dem gesamten Kontinent dramatisch, betonte Heinz. Aus Bolivien, Chile, Peru oder Ecuador würden Übergriffe auf Venezolaner gemeldet; Politiker schürten den Hass auf Schutzsuchende. Der Adveniat-Chef appellierte an Europa und die USA, Lateinamerika nicht alleine zu lassen. "Die Länder, die Flüchtlinge aufnehmen, müssen von der internationalen Gemeinschaft finanziell unterstützt werden, um diese riesige zusätzliche humanitäre Anstrengung inmitten der Corona-Pandemie stemmen zu können", forderte er. Auch müssten Fluchtursachen in Venezuela bekämpft werden.

Venezuela leidet bereits seit Jahren unter einer schweren Versorgung- und Wirtschaftskrise. Wegen der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie staatlicher Repression haben inzwischen bis zu fünf Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Laut Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen könnte sich diese Zahl bis Ende des laufenden Jahres auf bis zu sieben Millionen Flüchtlinge erhöhen. Alleine Kolumbien nahm bislang mehr als 1,5 Millionen Menschen auf.

Quelle: kna

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