80 indigene Tagelöhner verschleppt
Im Norden von Mexiko sind Medienberichten zufolge mindestens 80 indigene Bauern von einem Großgrundbesitzer oder einem Arbeitskräfteanwerber verschleppt worden. "Wir haben eine Anzeige erhalten, dass sie ausgebeutet wurden, ihr Lohn soll weniger als 90 Pesos (rund 4,80 US-Dollar) am Tag betragen", zitiert die Nachrichtenagentur EFE den Leiter der Arbeitsbehörde im Bundesstaat Chihuaha.
Seit mehr als einer Woche fehle von den als Tagelöhnern angestellen Männern jegliche Spur, womit sie als "verschwunden" gelten, so der Beamte José Dominguez in der Tageszeitung "El Diario". Die Behörden hätten sich direkt nach der Anzeige am 21. Mai 2017 wegen sklavenähnlicher Arbeit auf die Suche nach den Ausgebeuteten gemacht, "aber sie waren nicht mehr da".
Es sei darum davon auszugehen, dass der Arbeitgeber seine Billiglöhner mit Gewalt unter seiner Kontrolle behält und sie an einen unbekannten Ort verbracht habe. Die Gemeinde Guadelupe y Calvo ist eine der ärmsten in ganz Mexiko. Anwerber würden den Jobsuchenden einen Tageslohn von 180 Pesos versprechen. In der nördlichen Region Mexikos, wo die Bevölkerung in der Mehrheit indigener Herkunft ist, tobt der Krieg zwischen Drogenkartellen um Marktanteile mit am stärksten. (bb)
Foto: Arnoud Boekhoorn, CC BY-NC-NC 2.0 (Zuschnitt)