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Mexiko |

50 Jahre Haft für Mord an Journalistin Miroslava Breach

Drei Jahre nach dem Mord an der Journalistin Miroslava Breach hat ein Gericht in Mexiko einen der Hintermänner verurteilt. Beobachter sprechen von einem Sieg gegen die weitverbreitete Straflosigkeit in Mexiko. 

Bilder des Mordopfers Miroslava Breach. Foto: Miroslava BreachAdrián MartínezCC BY 2.0

Nach mehr als drei Jahren der Aufarbeitung hat ein Gericht in Mexiko Carlos Moreno Ochoa, besser bekannt als El Larry,  aufgrund des Mordes an der Journalistin Miroslava Breach im März 2017 zu 50 Jahren Haft verurteilt. Dies teilte die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft am vergangenen Wochenende mit. Insgesamt wurden in dem Prozess knapp 60 Zeugen und Zeuginnen aufgerufen. Zum großen Teil waren gehörten sie zur Anklage und konnten nachweisen, wie genau die Verstrickungen zwischen Drogenkartellen und Politik im Norden des Landes funktionieren. Moreno Ochoa gilt als einflussreicher Mann bei einem Ableger des Sinaola-Kartells. 

 

Miroslava Breach arbeitete zu Lebzeiten sowohl für die nationale Zeitung La Jornada als auch die regionale Tageszeitung Norte. Sie galt als eine der Journalistinnen, die kein Blatt vor den Mund nahm und schonungslos über organisiertes Verbrechen, Drogenkriminalität sowie die Machenschaften der Drogenkartelle berichtete. Für eben jene Schonungslosigkeit wurde die 54-Jährige am 23. März 2017 ermordet. Breach war damals auf dem Weg ihren Sohn in die Schule zu bringen und war gerade in ihr Auto gestiegen, als sie mit acht Schüssen kaltblütig ermordet wurde. Eine Woche nach ihrem Tod stellte die Zeitung Norte aufgrund des hohen Risikos für die Angestellten ihren Betrieb ein.

Ein Präzedenzfall gegen die Straflosigkeit

Der Fall gilt als besonders, weil es der Staatsanwaltschaft gelungen ist, einen Hintermann eines Mordes zu verurteilen. Denn Moreno Ochoa war nicht derjenige, der den Abzug betätigte, sondern der Auftraggeber des Mordes. Zum anderen hat der Bundesrichter in seinem Urteil explizit darauf hingewiesen, dass die Tat im Zusammenhang mit der journalistischen Tätigkeit von Miroslava Breach stand. Damit stellt das Urteil einen wichtigen Präzedenzfall im Kampf gegen die Straflosigkeit dar. „Das Urteil gegen den Mörder von Miroslava Breach hat historische Dimensionen, denn fast immer bleiben Morde an Journalistinnen und Journalisten in Mexiko ungesühnt“, sagte der Geschäftsführer der Organisation Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, nach der Verkündung des Urteils.

 

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende. Nirgendwo sonst werden außerhalb von Kriegsgebieten jährlich so viele Journalisten getötet.

aj 

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