3.000 Jahre alte Olmeken-Statuen an Mexiko übergeben
Nach mehr als 20 Jahren kehren zwei bedeutende prähispanische Statuen in ihre Heimat zurück. Am Mittwoch, 21. März 2018, nahm der mexikanische Botschafter Rogelio Graguilhome die beiden aus der Olmeken-Zeit stammenden Artefakte entgegen. Die Stücke sind mehr als 3.000 Jahre alt und gelten als sehr wertvoll.
Die Statuen legten eine lange Reise quer durch Europa zurück. Erstmals tauchten sie 1997 als Teil einer Sammlung über die Azteken, Mayas und Olmeken im Norden Spaniens aus. Damaliger Aussteller war der berühmte Kunstsammler Leonardo Patterson aus Costa Rica. Die spanische Polizei beschlagnahmte bereits zu jener Zeit einen Großteil der Sammlung Pattersons, da ihm vorgeworfen wurde, diese nicht legal erworben zu haben. Er musste bereits ein Jahr später hunderte Artefakte an die peruanische Regierung zurückgeben.
Ein langer Weg
Patterson, der bis heute beteuert, keines der Stücke illegal erworben zu haben, gelang es allerdings, einen Teil der Sammlung nach München auszuführen. Darunter auch die beiden Olmeken-Statuen. Erst 2009 wurden diese schließlich von der deutschen Polizei beschlagnahmt. Es sollten zehn weitere Jahre juristischer und diplomatischer Bemühungen vergehen, bevor die genaue Herkunft der beiden Stücke geklärt wurde. Erst nachdem mehrere archäologische Experten die Herkunft der Artefakte als eindeutig den Olmeken und damit Mexiko zugehörig befanden, entschied die deutsche Justiz, dass diese an die mexikanische Regierung übergeben werden. Die Direktorin des mexikanischen Nationalinstituts für Anthropologie und Geschichte Maria Villareal bezeichnete die Rückkehr „als einen wichtigen Präzedenzfall zu Gunsten Mexikos".
2015 befand ein deutsches Gericht Patterson des Kunstraubs für schuldig, nachdem ein Zeuge berichtete, dass die Statuen ursprünglich von einem Grabräuber stammen, der sie illegal von der archäologischen Stätte Manatí im mexikanischen Bundesstaat Veracruz entwendet habe. Da Patterson inzwischen 75 Jahre alt ist, kann er seine Strafe im Hausarrest verbüßen. (aj)