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Kolumbien |

28.000 Vertriebene in Kolumbien seit Jahresbeginn

In einigen Provinzen Kolumbiens eskalieren die gewalttätigen Auseinandersetzungen um Drogenschmuggelrouten und den illegalen Bergbau. Immer mehr Menschen werden vertrieben oder fliehen vor der Gewalt, wie die Ombudsstelle für Menschenrechte berichtet. 

In dieser Siedlung am Stadtrand von Quibdó in Kolumbien haben sich Familien niedergelassen, die aus ihren Dörfern vertrieben wurden. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

In dieser Siedlung am Stadtrand von Quibdó in Kolumbien haben sich Familien niedergelassen, die aus ihren Dörfern vertrieben wurden. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

In Kolumbien sind seit Jahresbeginn rund 28.000 Menschen vor Kämpfen bewaffneter Gruppen geflohen oder vertrieben worden. Wie die Zeitung "El Espectador" berichtet, hat sich damit die Zahl der Zwangsvertrieben im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Laut Ombudsstelle hätten fast 9.000 Familien ihre Häuser oder Unterkünfte verlassen müssen; 65 Massenvertreibungen wurden registriert. Die Gründe seien Drohungen, Morde, Zwangsrekrutierung von Kindern, Minen und von den Bewaffneten verhängte Ausgangssperren.

Die Kolumbianische Bischofskonferenz hatte jüngst beklagt, dass Konflikte in der Provinz Antioquia, an der Pazifikküste und anderen Regionen des Landes die indigene und afrokolumbianische Bevölkerung sowie Kleinbauern besonders hart treffe und viele Menschenleben zerstöre. Von der Regierung um Präsident Ivan Duque verlangte sie, einen Raum für einen Dialog zu schaffen.

Bischof fordert Beseitigung der Minensprengsätze

Bischof Juan Carlos Barreto von Quibdo appellierte an die marxistische Guerilla-Organisation ELN, verminte Schulen und Wohngebiete sowie die Verkehrswege innerhalb indigener Territorien von Sprengsätzen zu befreien, damit sich die Menschen dort wieder uneingeschränkt bewegen könnten. Das Leid jener, die unter anderem vor rechtsextremen paramilitärischen Gruppen fliehen müssen, dürfe nicht vergessen werden.

Die Region ist von struktureller Bedeutung für Drogenproduzenten und ihren Vertrieb. Die gesellschaftliche Lage ist zudem zunehmend explosiv: Das Land muss 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Venezuela integrieren, einen Zusammenbruch der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie auffangen, den finanziell übermächtigen Drogenhandel bekämpfen und einen jahrzehntelangen Konflikt aufarbeiten. Aus verschiedenen Landesteilen werden Kämpfe zwischen rivalisierenden Guerillabanden, Paramilitärs und Drogenkartellen um die Vorherrschaft im Drogenhandel sowie im illegalen Bergbau gemeldet.

Quelle: kna

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