2.800 Kilometer lange Nationalpark-Route eröffnet
Die Gesamtfläche entspricht mit 115.000 Quadratkilometern etwa der dreifachen Größe der Schweiz.
Verbunden werden die Naturschutzgebiete durch die Carretera Austral, patagonische Kanäle und die „Ruta del Fin del Mundo“ („Straße des Endes der Welt“). Es handelt sich um ein Drittel Süd-Chiles, mit einer reichen Flora und Fauna. Auf dem Gebiet leben 60 indigene Gemeinschaften.
Umweltstiftung gab den Anstoß
Die Initiative ging von der Organisation Tompkins Conservation aus, gegründet von dem 2015 bei einem Kajak-Unfall ums Leben gekommenen US-Milliardär und Anthroposophen Douglas Tompkins. Dieser war unter anderem Chef von The North Face, einem Unternehmen für Outdoor-Bekleidung. Tompkins kaufte riesige Flächen in Patagonien und wurde zum größten Privatgrundbesitzer in Chile. 2017 schenkte die Stiftung dem Staat über 4.000 Quadratkilometer zwecks Schaffung von drei neuen Nationalparks und der Erweiterung zweier bereits bestehender.
Die „Ruta de los Parques de la Patagonia“ soll mit ihrer spektakulären Natur Touristen aus aller Welt anziehen und der dünn besiedelten und teils schwer zugänglichen Region wirtschaftliche Impulse geben.
Chiles Nationalparks bislang unterfinanziert
Der Statistik zufolge schneidet Chile bislang bei der Finanzierung von Nationalparks alles andere als gut ab. Nur 1 Dollar je Hektar wird investiert, gegenüber 7 Dollar in Peru und 30 Dollar in Costa Rica. Kritiker bemängeln, dass viele der chilenischen Nationalparks keine Infrastruktur aufwiesen und vom Staat nicht geschützt würden trotz entsprechender unterzeichneter internationaler Abkommen. Dies dürfte sich mit der „Ruta de los Parques de la Patagonia“ nun ändern, steht Chile doch im internationalen Rampenlicht. Die „New York Times“ sprach bereits im Januar eine Reiseempfehlung aus. Unter 52 internationalen Destinationen landete die Ruta auf Platz 6. (bs)