16 abgeschobene Migranten in Mexiko positiv auf Corona getestet
Im Bundesstaat Tamaulipas in Mexiko an der Grenze zu den USA sind zu Wochenbeginn 16 Migranten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die US-Behörden hatten die Migranten zuvor nach Mexiko abgeschoben. Sie stammen ursprünglich unter anderem aus Mexiko, Guatemala, Kuba und Kamerun. Aktuell befinden sich 15 von ihnen in Quarantäne in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt Nuevo Laredo, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die rigorose Abschiebepolitik der US-Regierung während der Corona-Pandemie sorgt indes für Kritik.
Trotz des weltweiten Ausnahmezustands schoben die US-Behörden in den letzten Wochen rund 10.000 Migranten aus Mexiko und Mittelamerika nach Mexiko ab, berichtet AP unter Berufung auf Zahlen der US-Grenzpolizei. Einer der Migranten sei in eine mexikanische Flüchtlingsunterkunft gebracht worden, ohne von seiner Infektion gewusst zu haben, kritisiert die Regierung von Tamaulipas die Abschiebepraxis der USA. Die Ansteckungsgefahr sei groß.
Zehn Prozent der 193 nachgewiesenen Corona-Fälle in Tamaulipas sind abgeschobene Migranten. Der Bundesstaat Tamaulipas forderte deshalb von Präsident Andrés Manuel López Obrador, die Abschiebungen aus den USA zu stoppen. Derweil verschlechtert sich die humanitäre Lage von rund über 2500 Migranten, die in Zeltstädten in den Grenzstädten Nuevo Laredo und Matamoros untergebracht sind, wo sie auf ihr Asylverfahren in Texas warten. „Die Menschen zurück in schwache Staaten zu schicken, wird die Lage weiter verschlimmern", warnt der US-Epidemiologe Dr. Joseph McCormick. (bb)