138 Salvadorianer nach Abschiebung in Heimat ermordet
Die Debatte über die Folgen der restriktiven Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump für die Menschen in Mittelamerika geht weiter. Laut einem Bericht der US-Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" seien mindestens 138 Staatsbürger aus El Salvador nach ihrer Abschiebung aus den USA in ihrer Heimat ermordet worden. Untersucht wurde der Zeitraum von 2014 bis 2018, so der am am Mittwoch, 5. Februar 2020, vorgestellte Bericht.
Der Bericht belege das "hohe Risiko" für Leib und Leben infolge einer Abschiebung, so Alison Leal Parker, Direktor von Human Rights Watch in den USA. Die meisten Morde an Heimkehrern seien im ersten Jahr nach ihrer unfreiwilligen Rückkehr nach El Salvador geschehen, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Einige Fälle, auch von sexueller Gewalt, seien bereits in den ersten Tagen nach der Deportation aus den USA dokumentiert worden.
El Salvadors Außenministerin Alexandra Hill erklärte, dass einige der Mordopfer Mitglieder von Mara-Gangs gewesen seien, die von rivalisierenden Gruppen ermordet worden seien. Human Rights Watch berichtet jedoch auch über Fälle, in denen Polizisten aus El Salvador heimgekehrte Gang-Mitglieder hingerichtet hätten. Von 2014 bis 2018 wurden rund 111.000 Migranten aus El Salvador aus den USA abgeschoben. Von 2012 bis 2017 stieg die Zahl der Asylbewerber um fast 1.000 Prozent, 18 Prozent der Anträge wurden bewilligt. El Salvador ist ein Land mit einer der weltweit höchsten Mordraten. (bb)