Forscher haben die Entdeckung von 20 neuen Säugetierarten im Amazonasgebiet bekannt gegeben. Wie das Nachrichtenmagazin „Portal Amazonia“ am Montag, den 8. Januar 2018 berichtet, seien die Arten bereits bekannt gewesen, jedoch beim Gang in die Archive wiederentdeckt worden.
Besonders stolz seien die Wissenschaftler über die Beschreibung des Amazonas-Flussdelphins Inia araguaiaensis, vermeldet das Portal. Beobachtungen in einem See des Rio Araguaia hätten ergeben, dass die Flussdelphinart in der Region seit mehr als drei Millionen Jahren angesiedelt sei. Die Art unterscheide sich von anderen Verwandten der Inia-Spezies in Amazonas-Anrainern wie Bolivien. Das Team besteht aus Forschern der schweizerischen Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF), vom Institut Mamirauá und Spezialisten des Ministeriums für Technologie, Innovation und Kommunikation.
Eine bedrohte Art
Bedroht sei die neue Art von Wasserkraftwerken, Industrieanlagen, Landwirtschaft und Fischfang, so die WWF-Umweltschützer. „Man weiß noch wenig über die Ökologie der neuen Art“, sagt die Forscherin Miriam Marmontel vom Institut Mamirauá. Sie beziffert den Bestand der Flussdelphine auf rund 1000 Stück. Eine andere „wiederentdeckte“ Spezies ist der Feruschwänzige Springaffe (Plecturocebus miltoni), der an den Ufern der Flüsse Roosevelt und Aripuanã in den Bundesstaaten Amazonas und Mato, lebt. (bb)